Veg-Tag Schweiz



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«Die Resonanz war durchwegs positiv!»

Laurent Schönherr arbeitet in der Administration des Altersheims Klus Park. Ihn hat die Idee eines vegetarischen Wochentages überzeugt und auf seine Initiative hin wurde der Vegi-Tag im Altersheim im Juli 2011 eingeführt.

 

Herr Schönherr, Sie hatten die Idee, einen vegetarischen Wochentag im Altersheim Klus Park einzuführen. Was waren Ihre Beweggründe, eine solche Aktion zu starten?

Das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich führt einmal im Jahr einen Klima-Zmittag durch. Meine Frau und ich empfanden es als einen sehr geringen Beitrag zur Entlastung der Umwelt und so entschied ich mich, bei der Basis zu beginnen und in unserem Haus einen Vegi-Tag einzuführen.

Wie sind Sie konkret vorgegangen, um die Leitung des Altersheims von der Idee zu überzeugen?

An einer Sitzung im April 2011 habe ich das Kader über mein Vorhaben informiert. Sie waren gegenüber der Idee grundsätzlich aufgeschlossen, jedoch wollte unsere Heimleiterin Frau Susi Lüssi als Entscheidungsgrundlage ein schriftliches Dokument zur Thematik und zu meinen Beweggründen. Daraufhin habe ich Informationen über die Auswirkun¬gen von Fleischkonsum auf die Umwelt, das Tier und den Menschen zusammengetragen und ein Schriftstück erstellt, in dem ich Fakten und meine persönliche Motivation darlegte. Ich nannte es «Einführung eines vegetarischen Wochentags im Altersheim Klus Park – Statement».

Wie kam Ihr Vorschlag bei der Heimleitung an?

Sehr positiv. Unsere Heimleiterin war, nachdem sie das Statement gelesen hatte, von der Idee überzeugt und unterstützte mein Vorhaben.

Als Sie das Okay von der Heimleitung hatten, wie ging es weiter?

Als Erstes beriefen wir eine Sitzung mit dem Heimrat ein. Der Heimrat besteht aus sieben Bewohnerinnen und Bewohnern und vertritt die Interessen der 104 Bewohnenden im Altersheim Klus Park. Die Einführung wurde einstimmig gutgeheissen und somit stand dem Vegi-Tag nichts mehr im Weg. In Zusammenarbeit mit unserer Köchin haben wir anschliessend eine Auswahl von Rezepten zusammengestellt, die der Küche als Ideenfundus und Inspiration bei der Menükreation dienen soll. Sechs Wochen vor dem Start wurden die Bewohnenden im Speisesaal über die Einführung informiert und das Statement in ihren Briefkasten gelegt. Am Mittwoch, 6. Juli 2011, einen Tag vor dem ersten «Donnerstag ist Vegi-Tag», informierten wir Fernsehstationen und Zeitungen, jedoch interessierte es sie nicht – noch nicht. 

Die SVV unterstützte mich mit Rat, Tat und Infomaterial – hier nochmals einen herzlichen Dank an Berna¬dette Raschle und Renato Pichler.

Auf welche Schwierigkeiten sind Sie bei der Durchführung des Vegi-Tags gestossen?

Eigentlich auf keine.

Wie reagierten die Bewohner des Altersheims und die Besucher des Restaurants auf den Vegi-Tag?

Das öffentliche Restaurant mit 100 Sitzplätzen war am ersten Vegi-Tag komplett ausgebucht, die Resonanz von Gästen und Bewohnenden war und ist durchwegs positiv. Ende September werden wir eine Umfrage durchführen und so versuchen, uns weiter zu verbessern.

Sie haben in den letzten Wochen ja nun schon einige Erfahrungen mit dem Vegi-Tag sammeln können. Was würden Sie anderen Betrieben empfehlen, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, einen vegetarischen Wochentag einzuführen?

Es einfach zu tun.

Wie soll es bei Ihnen mit dem Vegi-Tag in Zukunft weitergehen?

Wir werden den Vegi-Tag beibehalten und für Abwechslung sorgen, indem wir uns beispielsweise einen Monat lang einem Thema widmen. Das Thema kann ein Gemüse, ein Land oder auch eine Zubereitungsart sein, den Fantasien sind keine Grenzen gesetzt. Zurzeit bin ich mit anderen städtischen Institutionen in Kontakt und versuche sie für die Idee zu gewinnen. Das Ziel ist: Zürich führt offiziell einen vegetarischen Wochentag ein.

Herzlichen Dank Herr Schönherr für die Zeit, die Sie sich für die Beantwortung unserer Fragen genommen haben.

Quelle: Zeitschrift der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus (SVV), Vegi-Info 2011/3

 

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